Auftakt zur Saison 2016
Mit von der Partie waren: Arno/Jens, Arnold/Arend/Erhard, Jan/Rudi, Michael/Jochen, Frank/Ralf. Bereits am Vorabend ließen wir die Boote zu Wasser und tauschten unsere Ideen aus:
welcher Köder sollte es sein, wo stehen die Fische wohl, Jerken oder Gummi, wer fährt wo hin…..
Die Nacht war kurz und aufgeregt ging es recht früh morgens in die Boote. Man mag es kaum glauben, aber bereits der erste Platz war ein Treffer. Wir fingen schnell die ersten Fische, u.a. einen Hecht von 102 cm. So durfte es weitergehen! Und so ging es auch weiter: Am Ende des Tages waren neben einigen Hechten auch Zander bis 88cm und schöne Barsche zu vermelden. Der Kracher war ein genau 50,5cm langer Barsch, der wohl lieber ein Karpfen geworden wäre. Was für ein Auftakt!
Doch die Fische mussten gesucht werden und die Beißphasen waren teilweise extrem kurz. War man zum richtigen Zeitpunkt am richtigen Platz, wurden gleich mehrere Fische gefangen.
Aber es kam auch vor, dass man sich verzettelte und so die Beißzeit verpasste, so dass die Ergebnisse am Ende des Tages sehr unterschiedlich ausfielen. In Erinnerung bleibt der frühe Morgen mit Arno und mir. Gleich einer der ersten Würfe brachte mir einen 1+ ans Band, der allerdings nach kürzester Zeit und ohne merklichen Fehler abriss. Kurz danach ein nicht verwandelter Einschlag bei Arno und bei mir. Meine Stimmung war im Eimer. Doch wenn sich eine Bootsbesatzung lange genug kennt, verkraftet sie auch solche Szenen! Danke Arno, für deine Geduld an diesem Morgen;-). Es folgte ein 81er Zander, der den Unmut schnell vergessen ließ. Allerdings beendete dieser tolle Fisch auch eine recht produktive Zeit am frühen Morgen. Von den Tagen zuvor wussten wir, dass es u.U. Stunden dauern konnte, bis zum nächsten Biss. Wir kämpften was das Zeug hielt, fingen zwar noch den einen oder anderen Fisch, aber doch war der Vormittag von Aussteigern, Nachläufern und Stunden ohne jegliche Aktion geprägt. „Komm Arno, wir machen noch einen Stopp an der Kante dort drüben, dann geht’s in die Mittagspause!“. Gesagt, getan:
Angekommen, Powerdrive ins Wasser, ich stelle mich gerade in die Spitze als Arnos Jerk in Richtung einer verdächtigen Stelle fliegt. Beim Aufklatschen des Köders macht es auch schon „rumms“. Sofort ist uns klar, dass Arno einen Meter+ im Drill hat. Kurze Zeit später liegen wir uns in den Armen und freuen uns über einen 114cm Hecht. Unglaublich, denn die Sonne stand schon hoch. Damit hatten wir nicht mehr gerechnet. Mittlerweile waren wir ein gutes Stück weitergedriftet, befanden uns aber noch immer parallel am Ufer. Wir entschieden uns, die Kante nun noch bis zum Ende zu befischen. Und so ist das manchmal: Arno macht noch 3,4 Würfe, dann schlägt er erneut beherzt an. Innerhalb von Sekunden ist klar: Wieder ein Meter! Also Ruten im Boot sortieren, Driftsack raus, Kescher vorbereiten. Auch dieser Drill geht gut aus….1,12m.
Eines der Highlights war dann noch der letzte Angeltag mit Frank. Arno, Jens und Arend waren bereits abgereist. Es war etwas nebelig am frühen Morgen und mehrere Tage Fischen hatten ihre Spuren hinterlassen. Die Sicht war ausreichend, so dass wir den inneren Schweinehund besiegten. Wir steuerten einen Bereich an, den wir uns am Vorabend ausgesucht hatten. Ich mache es kurz: wir fingen in kurzer Zeit mehrere Großzander. Dabei war Frank nicht zu stoppen und fing Zander von 77, 80, 81, 87, 88cm. Wahnsinn!!
Die Beißzeit dauerte ca. 1,5 Stunden und wurde von einem kräftigen Einschlag gekrönt. So durfte ich nach einem aufregenden Drill auf Biegen und Brechen, immer im Grenzbereich zwischen Krauteinfang und Abriss, einen kampfstarken 1,19er Hecht in den Händen halten. Danke Frank, für die nicht einfache aber perfekte Kescheraktion!
Und so fing wieder jeder in diesem Urlaub seinen Fisch und erlebte tolle Szenen, die man unmöglich alle zu Papier bringen kann. Es war eine herrliche Woche, mit tollem Wetter, täglicher Grillpause und gleich mehreren Ausnahmefischen. Und wie das so ist, bei der Schilderung eines Urlaubes mit diesem Ergebnis, so bleiben oft die Entbehrungen und der Aufwand ungeachtet. Nahezu jeder erlebte teilweise viele Stunden ohne Biss. Kam dieser, ahnte man manchmal, dass es nun Stunden bis zum nächsten dauern konnte.
Und dann die ganzen Stellen, die fischleer schienen und die Zwickmühle zwischen Ausharren und Stellenwechsel. Hier hilft natürlich die große Gruppe mit ständigem Informationsaustausch. Aber das bedeutet auch, dass man starke Nerven haben muss, wenn man seit Stunden keinen Biss hatte und das andere Boote an der „richtigen“ Stelle mächtig zugeschlagen hatte. Und dann sind da noch die Stunden/Tage, bei denen es nicht bei jedem laufen will. Ich erinnere mich an 9 eindeutige Kontakte, von denen ganze 2 Fische hängen geblieben sind. Das kostet Nerven. Auch der Tag von Michael und Jochen konnte trotz bemerkenswertem Einsatz nicht vom Schneider verschont werden.
Und so relativieren sich auch 5-6 Fische pro Tag und Boot, wenn man dafür teilweise 12 Stunden auf dem Wasser ist. Aber das nehmen wir in Kauf für solche Tage!!!
Bis zum nächsten Mal,
Euer Ralf und die anderen Durchhalter