Ein unglaubliches Wochenende
Die Anreise ging wie immer sehr zügig von statten. Ruck zuck war unser Boot eingeslippt, der Hebel auf den Tisch gelegt und nach kurzer Zeit der erste Hot Spott erreicht. Ruten klar, Gufis montiert und …; Ernüchterung machte sich breit. Hot Spott eins, zwei und drei, tote Hose. Kein ersehntes Tucken, kein Schlag in der Schurr, nichts – gar nichts. Nun denn, die ersten drei vermeintlichen Hot Spotts hatte ich angefahren und nun war es an der Zeit meinem Sohn die nächste Platzwahl zu überlassen. „Guten Morgenstelle“ war die kurze aber präzise Ansage. Wie diese Bezeichnung zustande gekommen ist weiß ich gar nicht genau, aber ich glaube das Arno und Frank hier ihre Finger im Spiel haben. Auf alle Fälle ist diese Stelle ein Spott an dem wir uns schon die Arme lang geworfen haben ohne irgendeinen Kontakt zu bekommen, aber auch schon in kürzester Zeit mehrere Hechte fangen konnten.
Und siehe da, so war es auch an diesem Tag. Joris erste Wurf wurde nach zwei Absinkphasen des Gufis mit dem Wort „Kontakt“ kommentiert. Nach kurzem, aber heftigen Drill zeigte ein mitte achtziger seine weißen Flanken und wurde mit sicherer Handlandung ins Boot gehoben. Nun denn, große Freude, dickes Petri und weiter ging es. Zweiter Wurf von Joris, selbes Wort und selbes Spiel. Dritter Wurf, selbes Wort und selbes Spiel. Nun denn, drei Würfe und drei Fische mit einem Lunker City Blau/Weiß und bei mir nichts, lässt einen schon mal überlegen ob es nicht an der Zeit wäre den Köder zu wechseln. Um ehrlich zu sein, ich habe es zwischendurch gemacht und siehe da die Fische stiegen auch bei mir ein. Sieben Hechte in ca. einer halben Stunde und
alle nur auf einen Köder sprechen doch schon eine deutliche Sprache. Zwischenzeitliche Köderwechsel brachten nur Misserfolg und lassen den Gummifischwahnsinn wieder aufleben, das man „den einen Köder“, welcher es auch immer sei, dabei haben muss! So ein Mist, ich dachte ich wäre geheilt… 🙂
Der zweite Tag wurde für uns zu einem Erlebnis, welches wir wohl nie vergessen werden. Wenn ich jetzt alle Einzelheiten hier bis ins kleinste Detail aufzählen würde, würde dies Seiten füllen. Leute lasst mich diese Sache auf den Punkt bringen: Als wir unser Boot ausgeslippt hatten, waren uns achtundzwanzig Hechte an den Haken gegangen. Einige fingen wir vertikal auf 28-er Gufis, die meisten beim Werfen und geschleppte Hechte sind auch noch zu vermelden. Geschleppt haben wir mit 23-er Grandmas und die Wucht der Angriffe auf unsere Wobbler war gigantisch. Einer hat es sogar geschafft den Wobbler so zu inhalieren, dass nur noch das Stahlvorfach aus dem Hechtmaul herausschaute. Die Top sechs Fische waren 96, 102, 103, 104, 108 und 111 cm lang.
So gehen wir dann mit zwei lachenden Augen in die Hechtschonzeiten und freuen uns schon auf neue aufregende Stunden in der kommenden Saison und hoffen, dass wir den einen oder anderen Hecht im nächsten Jahr ein paar Zentimeter länger noch mal wieder vor unser Kamera posen dürfen. In diesem Sinne wünsche ich euch ein paar ruhige und erholsame hechtfreie Tage.
Vielleicht trifft man sich ja mal auf dem Wasser!
Grüße Jan-Freerk