Hechtangeln in Norwegen 2012
Das „andere“ Norwegen
Norwegen „mal ganz anders“, lautete in diesem Jahr die Devise. Wie in den Jahren zuvor galt es dieses Jahr nicht den Meeresfischen, sondern wir wollten den Hechten auf den Leib rücken. Dazu auserkoren wurde ein Süsswasserfjord im Süden Norwegens der uns natürlich wieder vor neue spannende Aufgaben stellte.
Wo werden die Fische zu finden sein, welche Bodenstrukturen würde es dort geben, was für Ködern würden angesagt sein, welche Informationen waren im Vorfeld zu bekommen usw., usw.
An dieser Stelle sei mir ein „Einwurf“ gestattet: Ich werde in diesem Bericht weder das Gewässer, noch Ortschaften nennen, da wir leider schon sehr böse Erfahrungen gemacht haben. Wir in unserem Team, legen ausgesprochen großen Wert auf einen verantwortungsbewussten Umgang mit den Ressourcen in unseren Haus- und Gastgewässern. Zu viele Schlachtfeste mussten wir mit ansehen und feststellen was für Auswirkungen sie auf ein intaktes Gewässer haben können.
Nun denn, wer uns kennt der weiß, dass alles bis ins kleinste Detail vorbereitet wurde. Die Menge der von uns mitgeführten Köder, würden wahrscheinlich den ein oder anderen Angelfachhändler vor Neid erblassen lassen, aber jeder Kunstköderjunkie weiß wie schwer es ist, etwas von seinen geliebten Ködern zu Hause zu lassen.
Somit starteten wir dann mit zwei Fahrzeugen sowie einem Boot im Schlepptau zu sechst gen Norden.
Wie gewohnt verlief die Anreise ohne Zwischenfälle und nach ca. vierzehn Stunden Fahrt hatten wir unser Ziel erreicht.
Der, wie sich im Laufe das Urlaubs herausstellte, überaus nette und hilfsbereite Campbesitzer wies uns vor Ort in die Unterkünfte ein und war sofort beim einsplippen des Bootes behilflich.
Ruck zuck waren die Häuser bezogen, die Boote aufgetackelt und die ersten vermeintlichen Hot Spots wurden angefahren.
Leider machte sich dann nach einigen Stunden Ernüchterung breit und wir mussten feststellen, dass ein neues Gewässer in der Regel doch mehr von einem abverlangt als es in den Angelmedien oft dargestellt wird. Aber ist es nicht gerade das, was das Angeln besonders Reizvoll macht?
Somit war klar, dass uns die Fische nicht von alleine ins Boot springen würden und wir uns, wie so oft, durchbeißen müssen.
Wenn ich heute vor dem Fernseher sitze und mir die Statements nach zwei Tagen anschauen, muss ich schmunzeln.
Hier ein paar Beispiele: „ Hechtangeln in Norwegen, die größte Scheiße“; oder: „ Der Tümpel hier sieht mich zu 100% nicht wieder“; noch einen:“ In acht Stunden könnten wir am Bodden sein“ usw., usw. Im Nachhinein einfach klasse, denn auch hier hat sich wieder gezeigt, dass man mit Geduld, Ehrgeiz und einem Stück Gelassenheit seine Ziele erreichen kann.
Was soll man sagen. Im Endeffekt zeigte sich, dass die norwegischen Hechte auf dieselben Köder standen wie unsere Haushechte auch und hatten eine besondere Vorliebe für den Kopyto Motoroil Glitter und auch die in Deutschland so bekannte „Boddensau“ hat uns so manchen Fisch gebracht. Besonders die Kampfkraft der Fische war beeindruckend und die Attacken auf die von uns angebotenen Ködern schon von immenser Heftigkeit. Wenn am Ende eines Urlaubs eine „Strecke“ von 111 Hechten gemeldet werden kann, ist dies vielleicht nicht unbedingt mit den Massenfängen in den schwedischen Schären zu vergleichen. Was aber einen bleibenden Eindruck hinterlassen hat ist die außergewöhnliche Durchschnittsgröße der Hechte. So fingen wir 23 Hechte mit einer Größe zwischen 80-90cm, 19 Hechte zwischen 90-100cm, sowie 3 Hechte über der magischen Metermarke.
Ich denke jedoch, dass die Gesamtheit diesen Urlaub zu einem tollen Erlebnis gemacht hat. Sechs Freunde, super Stimmung trotz mancher Beißflaute, ein wirklich netter und hilfsbereiter Campbesitzer, die besten Leihboote die wir bislang hatten und eine Natur die der liebe Gott wohl an einem Tag geschaffen hat wo er richtig gute Laune hatte. Anglerherz was willst du mehr?
Lasst einfach die Bilder auf euch wirken.
Liebe Grüße
Jan-Freerk
(Ach ja, was will das Anglerherz mehr? – Noch mal dahin )